Lyzeum Peine
Vom Lyzeum zur Oberschule: Entdecken Sie, wie ein Schulgebäude in Peine Generationen prägte und immer wieder neu erfunden wurde.
Ein Haus mit Geschichte: Das Lyzeum und seine vielen Namen
Das markante Gebäude des heutigen Gymnasiums Silberkamp in Peine blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück. Seit seiner Gründung im Jahr 1873 trug die Schule nicht weniger als elf verschiedene Namen – ein eindrucksvolles Zeugnis dafür, wie Bildung und Gesellschaft sich im Laufe der Zeit wandelten.
Ursprünglich als Höhere Stadtschule für Knaben und Mädchen eröffnet, entwickelte sie sich bald zur Höheren Stadtschule für Mädchen, nachdem 1895 eine Realschule für Jungen ausgegliedert wurde. Anfang des 20. Jahrhunderts folgte der nächste Meilenstein: 1907 nahm die Stadt Peine die Städtische Höhere Mädchenschule in Betrieb, die als Gymnasium geführt wurde. Wenige Jahre später erweiterte man das Konzept um eine Frauenschule, und 1912 entstand ein modernes Lyzeum mit Oberlyzeum und Frauenschule – ein Zentrum höherer Bildung für junge Frauen.
Im Jahr 1909 trat der Stadtbaumeister, der das Lyzeum errichtete, seinen Dienst in Peine an – für ein monatliches Gehalt von 250 Mark. Seine Entscheidung, die sichere Anstellung in Mainz hinter sich zu lassen, prägt bis heute das Stadtbild.
1920 und 1936 folgten weitere Namenswechsel, die den Zeitgeist widerspiegeln: vom Städtischen Lyzeum mit Frauenschule zur Städtischen Oberschule für Mädchen, die auch hauswirtschaftliche Bildung vermittelte. Schließlich zog 1972 die Pestalozzischule in das traditionsreiche Haus ein.
Besonders lebendig wird die Geschichte durch Erinnerungen ehemaliger Schülerinnen und Schüler. So erzählt ein Zeitzeuge, wie sein Jahrgang 1950/51 mit einem Handwagen vom alten Lyzeum quer durch die Stadt in das neue Schulgebäude zog – ein Bild, das bis heute viele Peiner bewegt.